Erster Erfahrungsbericht
Es wurde Zeit für einen neuen Beamer, nachdem unser alter Optoma, zur WM 2006 gekauft, in die Jahre gekommen war. Zeitgemäß sollte es natürlich ein energiesparender LED-Beamer sein, der Blick fiel Richtung XGIMI (eine Tochterfirma von Xiaomi) und als das neue Modell Halo+ vorgestellt wurde, habe ich nicht mehr lange gezögert. Im Lieferumfang ist der Beamer (ca. 18cm hoch, 114mm breit und 145mm lang), ein Netzteil, eine Fernbedienung ohne Batterien und die Anleitung (siehe Foto).
Inbetriebnahme
Das Gerät ist relativ schnell startklar. Dank der Verbindung als neues Google Home Gerät wird das WLAN sofort erkannt und nach einem kurzen Update und Neustart des Systems kann es auch schon losgehen. Die Software basiert auf Android TV, so dass direkt Apps wie Mediathek, Spotify, Youtube etc. funktionieren. Auch ohne Verbindung (mit oder ohne Kabel) zu einem anderen Gerät lässt sich so der Beamer direkt als „Kinoleinwand“ für Nachrichten, Fernsehen oder Videos nutzen.
Die Netflix App funktioniert nativ nicht. Da aber der Beamer als Google Chromecast Empfänger funktioniert, nimmt er klaglos Signale von anderen Tablets und Smartphones der Android-Welt entgegen.
Unterschiede zwischen Halo und Halo+
Das Nachfolgemodell des Halo, der Halo+, (Preisunterschied, ca. 10%) hat 900 statt 800lm, gut, aber im Alltag sicherlich nicht wahrnehmbar. Beide haben einen TOF-Sensor (Time-of-Flight-Sensor) oberhalb der Projektionslinse zur automatischen Fokussierung, aber nur das neue Modell hat auch eine Kamera im unteren Bereich zur automatischen Trapezkorrektur, die bei Aufstellung bzw. Verschiebung des Beamers die Korrektur automatisch in Gang setzt und in ca. 5 Sekunden das Bild wieder perfekt ausrichtet, interessant zu beobachten und den Mehrpreis wert (siehe Video).
Reichen 900lm?
Meine ersten Bedenken hatte ich beim Lichtstrom. Ist der Beamer auch hell genug? Mein altes Modell hatte ca. 2.300 lm. Da aber die Helligkeit mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt, ist also nicht nur der Lichtstrom sondern auch der Abstand zur Leinwand entscheidend. Der mobile Beamer kann easy viel näher zur (Lein-)Wand aufgestellt werden und erzeugt somit ein deutlich helleres Bild als mein altes Modell. Damit direkt zur nächsten Frage…
Wie groß ist das Bild?
Der Beamer richtet sich automatisch aus und erzeugt das max. Bild unter Umgehung von Hindernissen, die die Kamera erkennt. Praktisch bedeutet dies, dass aus ca. 2,2m Entfernung auf dem Boden positioniert, ein Bild mit einer Diagonale von ebenfalls 2,2m projiziert wird. Top.
Klang aus der Dose?
Onboard sind 2x 5W Lautsprecher von Harman Kardon. Klingt wenig, sind aber ausreichend für die meisten Anwendungen, und dies hinsichtlich Lautstärke, Klangqualität und Ausrichtung. Die Möglichkeit der Übertragung per Bluetooth an einen anderen Lautsprecher habe ich bislang noch nicht für nötig empfunden.
Mobil = Flexibel?
Aktuell bedeutet mobil bei uns, dass der Beamer auf dem Boden oder dem Tisch platziert wird, um Nachrichten oder einen Film zu schauen. In der restlichen Zeit ist er im Schrank verschwunden. Aufstellen, einschalten, automatische Trapezkorrektur geht in Sekunden, so dass keine Zeit verloren geht. Dank Akku kann der Netzstecker auch später (oder gar nicht) eingesteckt werden. Ein „normaler“ Film mit einer Länge von 90 Minuten klappt problemlos, bei zusätzlichen Nachrichten oder einem Pokalspiel mit Verlängerung sollte rechtzeitig der Stecker drin sein.
Mein Fazit
Unser neuer Beamer ist ein technologischer Sprung nach vorne: leise (nur hörbar ohne Ton), energiesparend, flexibel dank Akku und leichtem Gewicht, scharfe hohe Auflösung und einfache Anwendung, meistens mit den verfügbaren Apps ohne Verwendung einer weiteren Quelle (mit Kabel oder kabellos per Chromecast). Aus meiner Sicht eine gute Investition und klare Empfehlung.