VanMoof S5 – meine Erfahrungen

Seit dem 02.02.2023 fahre ich elektrisch Rad, mit einem VanMoof S5. Die Höhen und Tiefen meiner Erfahrungen schildere ich im folgenden Artikel.

Bestellungen bis Lieferung

Im Frühjahr 2022 wurde mit viel Tamtam das neue S5 angekündigt als Nachfolger des S3, was ich bereits in Berlin und Amsterdam Probe gefahren hatte. Seitdem liebäugelte ich mit dem Bike und jetzt war die ideale Gelegenheit, direkt die aktuellere Version zu kaufen. Als Early Buyer gehört man zu der Gruppe, die natürlich als Erste mit den coolen Rädern durch die Stadt cruisen, aber auch zu denen, die durch viele Höhen und Tiefen gehen müssen.

Die erste Erfahrung ist die Lieferzeit, nach Bestellung am 07.04.2022 kamen wiederholt diverse Verzögerungen wie Materialknappheit und fehlende Transportkapazitäten zusammen, so dass am Ende die Ankündigung der Spedition fast schon überraschend war. Also nach ca. 10 Monaten stand der Karton vor der Tür. VanMoof hat wie viele Hersteller die weltweite Material- und Logistikkrise getroffen. Und da lange Lieferzeiten bereits vom S3 bekannt waren, hat dies auch keinen Käufer gewundert und vom Kauf abgeschreckt.

Unboxing

Jetzt war erst Auspacken und Basteln angesagt, die Vorfreude war groß. Mit der beiliegenden Anleitung und dem mitgelieferten Werkzeug war es kein Hexenwerk, lediglich das präzise Einsetzen des Vorderrades in Gabel und Scheibenbremse sowie die Erhöhung des Lenkers erforderte etwas Geduld.

Anschließend musste das Rad mit Strom gefüttert werden und bedankte sich mit den ersten, elektrischen Geräuschen. Die Registrierung des Rades durch Einlesen eines QR-Codes in der App klappte ebenfalls problemlos und schnell. Die erste Fahrt sollte dann am nächsten Tag erfolgen…

Design

Das Design der VanMoof Bikes ist schon einzigartig, die Räder sehen sehr clean aus und sind auf den ersten Blick nicht als E-Bikes zu erkennen. Positiv fällt auf, dass keine klobigen Akkus, riesige Displays und Kabelstränge die Gestaltung stören (siehe Foto). Die Räder sind schon eine Augenweide, auch wenn viele Fans bedauern, dass das schicke matt-schwarz nicht mehr zur Wahl steht, Einheitsgrau ist jetzt an der Tagesordnung. Jeder Käufer trifft seine Kaufentscheidung aufgrund des schlichten Designs und der intelligenten Features und nimmt die bekannten Nachteile (u.a. nicht herausnehmbarer Akku) bewusst in Kauf.

Fahrspaß

Nun ging es zur ersten Fahrt, die Unterstützung entsprechend des Drehmomentes ist eine deutliche Verbesserung und ähnelt jetzt dem Fahrverhalten des Cowboys. Das Schalten ist jetzt weicher und kaum noch zu spüren, kein Vergleich zu den ersten Version des Vorgängers. Nur selten gibt es noch ein deutliches Schaltgeräusch unter Last. Zusammen mit der aufrechten Sitzposition und dem bequemen Sattel fühlt sich das Fahren zügig und zugleich gemütlich an.

Ein Highlight ist natürlich der Boost-Knopf, der auf Knopfdruck zusätzliche Beschleunigung bietet, ideal an Ampeln und Steigungen, und ein absoluter Fahrspaßfaktor, den es in dieser Form einmalig nur bei VanMoof gibt.

Bei der Gangschaltung kann zwischen 2 vordefinierten Schaltprofilen und einem personalisierten Profil gewählt werden. Die vordefinierten Profile schalten mir zu früh in den 3. Gang, so dass ich das personalisierte Profil mit einem späten Schaltzeitpunkt versehen habe.

Neu sind 2 kleinere Knöpfe unterhalb der Klingel und des Boost-Knopfs. Mit dem rechten lässt sich der Level der Unterstützung während der Fahrt ändern und mit dem linken Knopf das Frontlicht blinken, ähnlich einer Lichthupe beim Auto. Beide Funktion sind recht praktisch und nützlich.

Diebstahlschutz

Ein weiteres Highlight ist das Kick-Lock, dass das Rad mechanisch und elektronisch blockiert und somit quasi eine elektromechanische Wegfahrsperre darstellt. Leider funktioniert dies bei mir aktuell nur eingeschränkt, das Rad wird mechanisch gesperrt und ausgeschaltet, allerdings arbeitet der Alarm nicht. Selbst Schütteln oder Tragen des Bikes löst den Alarm nicht aus. Damit ist leider das Hauptfeature aktuell nicht vorhanden, sehr ärgerlich.

Update vom 07.03.2023: Mit der neuen Firmware v1.1.8 funktioniert der Alarm endlich.

Ein Workaround stellt ein Schnappschloss von Abus (*) dar, dass an der Hinterradgabel montiert, durch die Speichen schließt und zusätzlich noch eine Kette hat, die zur weiteren Absicherung benutzt werden kann (siehe Foto). Nicht der sicherste Schutz, aber für den Moment ein guter Kompromiss und auch bei funktionierendem Alarm ein visuelles Abschreckungshindernis für potenzielle Langfinger.

Support

Der Support von VanMoof ist nur per Chat oder E-Mail zu erreichen, einen telefonischen Kontakt gibt es leider nicht. Die Antwortzeiten und auch die Qualität der Antworten ist miserabel. Es vergehen häufig mehrere Tage bis eine Antwort kommt.

Auf eine Lösung meines Problems mit dem nicht funktionierendem Alarm warte ich immer noch. Ein zwischenzeitliches Firmware-Update brachte leider keine Verbesserung, angeblich soll das nächste Update helfen – ich bin gespannt.

Hi Markus, The Research & Development team is still working on the new firmware that will resolve the issue with the alarm. We appreciate your patience and collaboration! Best wishes, Anastasia ^ Team VanMoof

@VanMoof, 25.02.2023

Software und Firmware

Die Software bietet eine Übersicht über die gemachten Fahren und erlaubt Einstellungen der Klingeltöne, Unterstützung und Auswahl und Finetuning der Schaltzeitpunkte. Bei Annäherung soll das Fahrrad mich erkennen, so dass es per Knopfdruck entsperrt werden kann. Dies funktioniert bei mir leider nicht immer, häufig muss ich erst die App schließen und wieder öffnen. Entweder liegt es an der Software oder der Beschränkung der Zugriffsrechte meines Smartphones.

Ein erstes Firmwareupdate, auf Version 1.1.7, habe ich bereits nach mehreren Versuchen erfolgreich durchgeführt, leider noch ohne Behebung des fehlenden Alarms. Beim Update ist wichtig, auch nach Abbruch des Ladevorgangs auf das Smartphone, dies wiederholt zu versuchen. Auch wenn das Rad sich vermeintlich ausschaltet, ist es noch immer verbunden und kann aktualisiert werden. Es ist einfach etwas Geduld notwendig.

Update vom 07.03.2023: mit der neuen Firmware v1.1.8 funktioniert der Alarm endlich und auch das Entsperren per Knopfdruck nach Annäherung.

Fazit

Design, Fahrspaß – auch durch den Boost-Knopf – sind super, der nicht funktionierende Alarm allerdings ärgerlich, zusammen mit dem mangelhaften Support sehr enttäuschend. Man erhält als Käufer das Gefühl, alleine gelassen zu werden.

Falls du jetzt selber richtig oder trotzdem Lust auf ein VanMoof Bike bekommen hast, kannst du meinen Referral-Code VRR#7736-GTG5-MWQW gerne nutzen.

Zubehör

• ABUS Rahmenschloss Pro Tectic 4960 NR + Rahmenschlosskette
• elektronische Kompressor-Pumpe von Xiaomi

Die Links sind Affiliate-Links zu Produkten, die ich selber gekauft und getestet habe und empfehle. Beim Kauf erhalte ich eine kleine Provision. Das Fahrrad habe ich selber gekauft und bezahlt.